Denkmäler
Das Altonaer Stadtarchiv engagiert sich seit rund fünfundzwanzig Jahren für einen aktiven Denkmalschutz und betreut deshalb alle Denkmäler und Denkmal-Tafeln in Altona-Altstadt und
Altona-Nord.
Dabei ist das Engagement - wie die einzelnen Denkmäler auch - sehr unterschiedlich verteilt. Während es Denkmäler gibt, die nur wenig "tätige Hilfe" gebrauchen, gibt es Denkmäler, wie den Stuhlmann-Brunnen oder das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die immer wieder derartige Unterstützungen gebrauchen können, indem z.B. Grafitties entfernt werden oder gar für eine Reparatur gesorgt werden muss.
Wer das Altonaer Stadtarchiv aktiv dabei unterstützen möchte, kann z. B. "Denkmal-Pate" werden - z.B beim Stuhlmann, der jede Hilfe vertragen kann!
Bitte fragen Sie einfach einmal nach.
Das Altonaer Stadtarchiv und der Denkmalschutz in Altona
Diese Broschüre dokumentiert die bereits zwei Jahrzehnte andauernde umfangreiche Arbeit des Altonaer Stadtarchivs im "aktiven" Denkmalschutz in der Altonaer Altstadt und Altona Nord. Diese Dokumentation, die zur Nachahmung im eigenen Stadtteile anregen soll, wurde als der Beitrag des Altonaer Stadtarchivs zum "Tag des offenen Denkmals" 2015 konzipiert.
Folgende Denkmäler wurden in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten immer wieder gesäubert, reapiert oder gar ergänzt:
Stuhlmann-Brunnen
Kaiser-Wilhelm-Denkmal
Bismarck-Denkmal
Behn-Brunnen
Minerva-Brunnen
Helgoland-Denkmal
"Schwarzer Block" (Black Form)
Erinnerungstafel für das AUI (Altonaer Unterstützungs-Institut v. 1799),
Grabstele für den Heimatdichter F. W. Chemnitz
Jüdischer Gedenkstein am Altonaer Bahnhof
Nobistor-Pfeiler
Erinnerungsstein für die AKN, Postkutschen u. -reiter
Erinnerungstafeln der Patriotischen Gesellschaft
u.a.m.
Wer die "Vollversionen" der o. a. PDF-Versionen einsehen oder erwerben möchte, der wende sich bitte an das Altonaer Stadtarchiv.
Kaiser-Wilhelm
I.-Denkmal
Minerva-Brunnen
Stuhlmann-Brunnen
Hier die Erwähnungungen von wichtigen Dokumentationen in loser Reihenfolge:
- Nobistorpfeiler,
- Kaiser-Wilhelm I.-Denkmal,
- Kornblumen-Mosaik - unterhalb des Kaiser-Wilhelm I-Denkmales,
- Altonaer Grenz- und Meilensteine,
- Restaurierung - Schwarzer Block - durch Stadtarchiv,
- Zur Geschichte des Stuhlmann-Brunnens, mehrere Dokumentationen,
- Restaurierung des Grabsteines des Astronomen Schumacher durch A. Stadtarchiv, 2 Dokus!,
- Restaurierung des Grabes von Friedrich Chemnitz auf dem Norder-Friedhof,
- Gedenkstein des Altonaer Stadtarchivs zum "Beginn der Kieler Str.",
- Gedenktafel der Patriotischen Gesellschaft, Struenseestraße,
- Behn-Brunnen,
- Helgoland-Gedenkstele (Stadtarchiv-Sanierung - Elbuferwanderweg!)
Es gibt in Altona kein zweites Denkmal, dessen eigentliche kulturelle
Bedeutung öffentlich so unbekannt ist, wie die, des Kaiser-Wilhelm Denkmals!
Deshalb erscheint es dringend erforderlich, dass diesen Umstand hier zu verbessern:
Die beiden Frauen waren die Schwester Schleswig und Holstein, die sich bei den Händen hielten und damit an das frühe dänische Königsversprechen „Up ewig ungedeelt!“ erinnerten!
Der heroische Jüngling, der einst einen „Lorbeer-Strauß“, der früher als Siegeszeichen und Glücksbringer galt, in seiner linken Hand hatte, hatte den Sinn, an den Sieg gegen Dänemark zu erinnern, der dann zur Befreiung Schleswig-Holstein aus der "Dänischen Oberhoheit" führte!
Der starke Jüngling war dann zwangsläufig das wichtige Sinnbild für das Kaiser-Versprechen, dass er Schleswig- Holstein, (seit dem 15. Januar 1867 preußisch) gegeben hatte, die Dänen dann erneut wieder in die „Schranken zu verweisen", wenn sie noch einmal in Preußen militärisch erscheinen würden!“
Wer an der richtigen Stelle vor dem Standbilde steht, kann den riesigen Schwertgriff hinter dem Kopf der Schwester Schleswig erkennen, der das schleswig-holsteinische Wappen trägt! Aber gerade diese Konstellation symbolisiert hier ganz besonders das kaiserliche „Schutzversprechen“! Wolfgang Vacano
Die kulturelle Bedeutung der Köhlbrandtreppe für Altona!
Hier wird nun endlich eine wichtige Übersicht über die kulturelle und geschichtliche Bedeutung der "Brunnenanlage" an der Köhlbrandtreppe - mit dem "Ritter" - mit großem Schwerte und den beiden Wappen von Altona (links) und Preußen (rechts)! Diese war schon lange überfällig!
Im Internet war nun bis zum 20. 06. 2020 folgende Erklärung für diese gelungene Ausarbeitung einer bislang wohl vollkommen unbekannten Bedeutung dieses Kunstwerkes zu lesen:
Vom Elbufer an der Einmündung der Carsten-Rehder-Straße in die Große Elbstraße aus ist die 1887 eingeweihte Köhlbrandtreppe in Hamburg-Altona-Altstadt mit ihrem monumentalen Kopfbau zu
sehen.
Diese Anlage benutzten bis in die 1960er Jahre täglich tausende von Arbeitern auf ihrem Weg zwischen den eng bebauten Wohnquartieren in der Oberstadt und dem Fähranleger und den Hafen- und
Gewerbebetrieben am Elbufer.
Bis in den Zweiten Weltkrieg befand sich hier auch eine Endstation der Hamburger Straßenbahn.
In der Mitte der Wandfläche liegt ein Brunnen, der mit den Wappen von Altona und Preußen verziert ist. Darüber sind die beiden Götter Merkur und Neptun als Symbole für den Handel und das Meer
abgebildet.
Die Köhlbrandtreppe steht als Ensemble zusammen mit dem benachbarten Etagenwohnhaus Köhlbrandtreppe 1 seit dem 5. April 2001 unter Denkmalschutz.[1]
Was hier bis heute bereits arg vermisst wurde, war der Hinweis, dass ein Großteil der Arbeiter in der hiesigen Fischindustrie beschäftigt war. Denn Altona war einmal sogar um 1927 „europäische
Fischhauptstadt“! Und das im sog. Dreikampf „Anlanden, Verarbeiten und Versenden!“ Schon längst hatte dort eine Informationstafel den o. a. Sinn erklären müssen, oder?
Aber, es kommt noch arger, wenn es um die nicht einmal im Ansatze stattgefundne Erwähnung des Sinnes dieses Denkmales!
Denn dazu hätte man sich besser in der Altonaer Stadtgeschichte auskennen müssen!
Der eigentliche Sinn dieser Denkmalbedeutung war und ist, wie genau beim Reiterstandbilde vom Kaiser-Wilhelm I. vor dem Altonaer Rathause, die große Freude darüber, dass Kaiser Wilhelm I.
Schleswig-Holstein aus dem - zuletzt verhassten - „Dänischen Machtbereiche“ herausgeholt hatte und danach nicht nur versprochen hatte, die Schleswig-Holsteiner vor einer Wiederkehr des dänischen
Heeres zu schützen, sondern Schleswig-Holstein sogar in das preußische Kaiserreich eingemeindet hatte!
Doch, schauen wir zur Erklärung einmal richtig hin:
Zuerst erkennen wir einen jungen Ritter mit einem Schwert in der rechten Hand und die Stadtwappen von Preußen und Altona daunter!
Dabei liegt das Schwert mit seinem Griffe mit voller Absicht nicht auf dem preußischen, sondern auf dem Altonaer Stadtwappen!
Diese Darstellung verweist damit auf die preußische „Schutzabsicht“ gegenüber der ehemals schleswig-holsteiner und später preußischen Stadt Altonaer hin!
Leider war diese heutige Erkenntnis bisher nicht in der Altona-Literatur zu finden!
Da der arg schlechte Zustand des Denkmals nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, wird derzeit daran gedacht, eine Kopie zu erstellen und einen Austauch zu bewerkstelligen!
Wolfgang Vacano
Kulturelle Sensation in Altona
Wiederauffindung eines ehemaligen Gedenksteines im Goethe-Park
Wiederaufstellung des Gedenksteines zum 50. Jahrestage der Erhebung-Schleswig-Holsteins gegen die „Dänische Staatsmacht“
Um die ganze Geschichte dieser kulturell wichtigen Aktion für die ehemalige selbstständige Stadt Altona (von 1664-1938) überhaupt verstehen zu können, müssen wir deshalb immer wieder „tief“ in die ehemalige Geschichte zurückblicken! So auch in diesem Falle!
Denn Altona bekam am 23. August 1664 vom dänischen König, Friedrich III., die wertvollen „Stadtrechte“. Von Anfang an stand Altena (so der korrekte Stadtname laut Stadtrechtsurkunde!), aber später manchmal auch „Altenaue“ tituliert, unter „Dänischer Oberhoheit“!
Die Ursache dafür war, dass das „Dänische Königshaus“ zuvor einmal die herrscherlose Grafschaft Schleswig-Holstein in sein Staatsgebiet einfügen konnte, da zuvor niemand Interesse gezeigt hatte!
Mit der Folge, dass die dänischen Könige hier nur als „Grafen agieren“ konnten. Mit der Folge, dass „Altena“ nie „dänisch“ war, wie bis heute fälschlich immer wieder „behauptet“ wird!
Hinzu kam dann im 19. Jahrhundert noch, dass die Schleswig-Holsteiner (mit ihrer Stadt (inzwischen Altona) immer unzufriedener über die „Dänische Oberhoheit“ wurden“
Da die „Missstimmungen“ einfach nicht zu beseitigen waren, war ein Krieg mit Dänemark scheinbar unvermeidlich!
Der Deutsch-Dänische Krieg dauerte dann vom 1. Februar bis zum 30. Oktober 1864!
Dabei handelte es sich um eine militärischen Auseinandersetzung. Vor allem ging es dabei um die Vorherrschaft bei den Herzogtümern Schleswig und Holstein! Ganz besonders ging es dabei auch um die nationale Zugehörigkeit des Herzogtums Schleswig. Die Kriegsgegner waren einerseits Preußen und Österreich, andererseits Dänemark.
Nach dem gewonnenen Kriege wurde das ehemalige Herzogtum alsdann in das Preußische Staats-gebiet eingeordnet. Mit der Folge, dass der spätere „Kaiser Wilhelm I.“ (später Großvater von Wilhelm II.) sich als „Sieger“ einer unglaublichen Beliebtheit - auch ganz besonders in Altona“ - erfreuen durfte.
Infolgedessen, kam es dazu, dass 1898 – dass man zu seinem hundertsten Geburtstage des Kaisers ein riesiges Reiterstandbild vor dem Rathauseingange aufstellte! Während im II. Weltkriege die Front des Rathauses teilweise durch Bombeneinwirkungen beschädigt wurde, gleicht es einem Wunder, dass das „Reiterstandbild“ unbeschädigt den Krieg überstanden hatte!
Nachdem Kriege geriet die Weitergabe der kulturellen Bedeutung des Reiterstandbildes über Jahrzehnte hinweg durch auch gewollte „Missachtung“ immer mehr ins kulturelle Abseits!
Und zwar derartig, dass man den Kaiser einmal „aus dem Sattel“ holen konnte und dass nur, weil nicht einmal die wichtigsten Informationen über den Sinn dieses Denkmals vorhanden waren.
Deshalb seien hier noch einmal die Gründe erläutert, die für eine unbedingten Erhaltung des Reiterstandbild sprachen:
Um eine etwaige kulturelle Blamage vermeiden zu können, möchte das Altonaer Stadtarchiv hier eventuelle „Lücken“ schließen:
- Vor dem Reiterstandbild sind zwei wunderschön gestaltete junge Frauen aufgestellt, die sich „verbindend“ an den „Händen“ halten. Weil heute fast niemand mehr weiß, was diese „Geste“ bedeutet, nun hier die Erläuterung:
Die beiden jungen Frauen stellen die beiden Schwestern „Schleswig“ und „Holstein“ dar, die sich hier nur deshalb bei den Händen halten, weil vor Jahrhunderten Schleswig-Holstein einmal das Versprechen bekam, „Up ewig ungedeelt“ zu bleiben!
Der wehrhafte „Jüngling mit Schwert“ ist auch nur die Umsetzung des „Versprechen des Kaisers“, dass er jederzeit bereit sei, die Einheit von Schleswig-Holstein mit dem Schwerte (also auch mit Gewalt gegen Dänemark) zu verteidigen.
Wer genau hinschaut, wird bei richtigem Standorte erkennen, dass der Kopf der „Schleswig“ genau unter dem SH-Wappen des Schwertknaufs des Jüngling zu sehen ist!
Da das Reiterdenkmal bis in Anfang des zweiten Jahrtausends immer noch keine blaue Denkmal-Tafel hatte, konnte das Altonaer Stadtarchiv – mit Hilfe eines interessierten Spenders – mit dafür sorgen, dass das Kaiser-Wilhelm-Denkmal nun endlich eine Denkmaltafel von der Kulturbehörde erhielt. Da der Tafeltext in Teilen indiskutabel war, musste eine neue und vor allem richtige Tafeltextversion her.
Doch, als die neue Tafelversion eingebaut werden sollte, musste man leider feststellen, dass sich die Kulturbehörde bei der Eingemeindung in Preußen geirrt hatte. Und wieder vergingen zahllose Monate, bis nun die „richtig geschrieben“ Tafel eintraf. Denn hier musste erst der Irrtum aus der Altona-Geschichtsschreibung beseitigt werden, denn Altona wurde nicht 1866, sondern erst im Januar 1867 „preußisch“! Peinlich, für alle, die zuvor diesen Fehler (in der Literatur) nicht wahrgenommen und beseitigt hatten, oder? Da musste erst das Altonaer Stadtarchiv kommen, um auf diesen misslichen Umstand aufmerksam zu machen.
Hier sei noch einmal darauf aufmerksam gemacht, dass die Altonaer, heute kaum mehr nachvollziehbar, unter Wilhelm I. sehr „Kaisertreu“ waren, aber seinen Enkel, Wilhelm II, nicht mochten!Und noch ein ganz wichtiger Aspekt kam noch hinzu, nämlich, dass das Standbild von einem wunderschön gestalteten sog. „Kornblumenmosaik“ umgeben war.
Nur ganz, ganz wenige noch, erinnern sich an dieses Mosaik! Denn es wurde einmal vor Jahrzehnten einfach zugeschüttet und damit auch alle Treppenanlagen überflüssig gemacht! Wozu ein solches Blumenmosaik? Dazu sollte man unbedingt wissen, dass die blaue Kornblume die Lieblingsblume von Kaiser Wilhelm I. und seiner Mutter, der wunderschönen Louise war. Ihr Sarg war damit sogar später geschmückt!
Eine versuchte „Hebung des Mosaiks“ zum 350. Stadtgeburtstage (2014) scheiterte u.a. daran, das niemand von den Verantwortlichen von dem Mosaik wussten!
Damit dieses Mosaik wenigsten zu kleinen Teilen zu sehen sein sollte, wurde nun in enger und freundschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt Altona ein „Sichtkasten“ vor dem Standbild eingerichtet, der dann vom Altonaer Stadtarchiv sogar noch eine Infotafel erhielt!
Nun zur Schilderung der Geschichte des Gedenksteins, welcher in Altona an den Sieg über die dänischen Truppen erinnern sollte!
Wir schreiben das Jahr 1898. Und Altona hatte sich u.a. durch den „Dreikampf um den Fisch“ (Anlanden, Verarbeiten und Versenden!) zur deutschen „Fischhauptstadt“ weiter entwickelt! Da wollte man dann u.a. natürlich auch „militärisch“ nicht zurückstehen!
Deshalb hatte Altona sich - um 1870 u. f. - bereits um eine Kasernierung von Truppen bemüht, was dazu führte, dass außerhalb der Altstadt (heute Altona-Nord) die Errichtung einer Kaserne vorangetrieben wurde. Diese bekam dann den Namen „Victoria-Kaserne“, nach der jetzigen Kaiserin, Auguste-Victoria, (Spitzname „Kirchenguste“).
Mit der weiteren Folge, dass das Militär in Altona immer beliebter und bedeutender wurde. Seine Kaiserliche Hoheit, residierte während seiner Altona-Aufenthalte z. B. seinem Freunde Graf Waldersee, in einem vornehmen Palais in der Palmaille - (auf der „Butterseite“)!
So war es deshalb keine große „Staatsaktion“, sondern eine „Selbstverständlichkeit, als man in Altonas „Militärwelt“ 1898 den fünfzigsten Jahrestag des Sieges über das einst übermächtige Königreich Dänemark steinernen Denkmale feierte! So weit, so gut!
Denn nur wird die Geschichte etwas unübersichtlich! Denn der Stein schien auf seinem ersten Standort nicht mehr „erwünscht“ gewesen. Warum auch immer! Leider gibt es darüber im Altonaer Museum keinerlei Aufzeichnungen, weil man sich seit mehr als vier Jahrzehnten in erster Linie als „Norddeutsches Landesmuseum“ versteht und nicht als Altonaer Museum!
Aufgrund dieser Tatsache wurde das Altonaer Stadtarchiv um 1985 von Wolfgang Vacano ins Leben gerufen, um wenigstens das „Notwendigste“ für die Nachwelt für immer festzuhalten!
Nur aus diesem Grunde wurde es später möglich, sich um die „Einzelschicksale“ - u.a. aller Altonaer Denkmäler und Brunnen zu bemühen!
Dabei konnte z.B. die nachfolgende Abb. in den Stadtarchivbestand eingeordnet werden. Da der Standort des Gedenksteins von 1898 leider nicht genau bestimmt werden, musste auf neues „Glück“ gewartet werden. Dieses Glück waren dann später zwei Postkarten, die eine erste Standortbestim-mung möglich machte!
In jedem Falle stand fest, dass der Gedenkstein in einer - bis dahin - sehr ruhigen Gegend stand!
Es war und ist jedoch sehr bedauerlich, dass man die Gründe und Umstände für die nun folgende „Versetzung des Gedenksteines“ nicht schriftlich oder gar fotografisch (öffentlich) intensiv begleitet hatte.
Denn irgendwann wurde der Gedenkstein auf dem begrünten „Mittelstreifen“ der Max-Brauer-Allee (zuvor - bis zur heutigen Umbenennung – nur Allee) – etwa in Höhe der Gymnasiums Allee (früher ein Lyzeum für Mädchen) von dort entfernt!
Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen landete der Gedenkstein auf seinem heutigen Platze an der Ecke Max-Brauer-Allee / Goethe-Allee. Dabei wurde er nicht mehr „aufgestellt“, sondern nur noch „abgelegt“! Mit der kulturellen Folge, dass er nach und nach in Vergessenheit geriet, sodass nicht einmal das derzeitige „Grünflächenamt“ (früher Gartenbauamt Altona) nichts mehr von dem Gedenkstein wusste!
Dem Altonaer Stadtarchiv war es jedoch vor Jahren bereits gelungen, mehrere Postkarten und Fotos von der „Gedenkstätte mit Stein“ in seinen Bestand aufnehmen zu können! Da dadurch das Interesse geweckt war, zu erfahren, wo der Gedenkstein später abgelegt wurde und vor allem, war noch die große Kupferplatte noch am Steine befestigt oder gar von dort entfernt worden?
Bei mehreren Besichtigungsrundgängen im Rahmen der Praktikantenausbildung wurde auch der Goethepark besichtigt.
Da am Parkeingang - unter Büschen - ein großer Findling – zu sehen war, war vor vielen Jahren die Neugier geweckt, ob es sich eventuell um den o.a. Gedenkstein handeln könnte oder nicht? Da es immer nur Frontansichten gab, konnte weder die konkrete Größe, noch seine Gesamtgestaltung bestimmt werden.
Mit viel Fantasie und Hoffnung wurde der „Findling“ immer wieder neu ins Auge gefasst! Als dann vor Jahren die Planungen für eine Modernisierung und Sanierungen des Goetheparks vorgestellt wurden, kam die Hoffnung auf, dabei vielleicht das „Rätsel des Findlings“ klären zu können.
Dabei musste erst einmal das Interesse aller Beteiligten geweckt werden, das Rätsel um den Gedenkstein mit zu lösen! Das war Anfangs gar nicht so einfach, denn man schaute nur in erstaunte Gesichter!
Als dann noch eine längere „Wartezeit“ zu überstehen war, schien eine endgültige Aufklärung in weite Entfernung gerückt zu sein. Doch bei Beginn der Umbau- und Sanierungsbemühungen wurde - direkt vor Orte - Verbindung, sowohl mit dem Grünflächenamts als auch mit der Baufirma, aufgenommen und der derzeitige Stand der „Steinforschungen“ erläutert.
Und siehe da, man wollte sich danach tatsächlich auf die „Suche“ nach dem Gedenkstein begeben!
Während das Parkgelände eine - bis dahin nicht für möglich gehaltene - großartige und attraktive Umgestaltung erlebte, wurde dann vereinbart, gemeinsam, am 13. Mai 2020, daran zu arbeiten, ob der - an der Max-Brauer-Straßenrand befindliche Findling - tatsächlich der Gedenkstein ist oder nicht!
So traf man sich am 13. Mai 2020, um 10 Uhr am Findlingsplatz. Der Findling war bereits dafür von allen störenden Büschen befreit worden, sodass die beiden für den Einsatz bereit gestellten „Greifbagger“ genügend Platz zum „Agieren“ hatten!
Damit das überhaupt möglich wurde, musste erst einmal der Drahtbauzaun großflächig geöffnet werden. Von der Goethestraße aus ging der Größere der beiden Bagger vorsichtig ans Werk.
Denn das Ziel war, den Findling so zu drehen, sodass man die - noch im Parksande ruhende - Unterseite begutachten konnte.
Nach mehreren - laut kratzenden - Abrutschgeräuschen, gelang es dem tüchtigen Baggerfahrer tatsächlich, den Stein so anzuheben, sodass die momentane „Unterseite“ zu besichtigen war.
Als dann festgestellt werden konnte, dass es sich tatsächlich um den so lange gesuchten und vermissten Gedenkstein handelte, konnte man mitbekommen, wo woanders „ein Stein vom Herzen gefallen“ war!
Aber, wie im richtigen Leben, war natürlich auch ein „Wermutstropfen“ mit dabei. Denn, die vor allem erhoffte „kupferne Gedenktafel“ war leider! nicht mehr vorhanden!
Trotz dieser bedauerlichen Umstände, sollte der Gedenkstein an dieser Stelle auch weiterhin zu sehen sein. Mit Hilfe des großen Baggers wurde der Gedenkstein so hingestellt, dass er nun den Eingang zum Parkgelände schmückt. Ein riesiger Dank des Altonaer Stadtarchivs ging an alle Beteiligten!
Derzeit wird daran gearbeitet, ob zu den allgemein unbekannten Gründen für die Aufstellung, eine zusätzliche Infotafel angefertigt werden sollte oder gar zu versuchen, eine Kopie der abhanden gekommenen Kupfertafel zu erstellen? Man wird sehen...
Und nun noch eine große Bitte!
Sollte jemand wichtige oder auch nebensächliche Kenntnisse oder Erlebnisse von und über diesen Gedenkstein und sein bisheriges Schicksal haben, bitten wir um baldige Kontaktaufnahme mit dem Altonaer Stadtarchiv! Vielen Dank im Voraus!!
Wolfgang Vacano
Altona, den 14. Mai 2020
Es folgen einige Impressionen:
Titelseite der Dokumentation vom Mai 2020 (DIN A4) mit historischem Hintergrunde in der heutigen Goethestraße - als es den Goethepark, wie er heute bekannt ist, noch nicht gab!
Diese Aufnahme scheint nach heutigen Erkenntnissen, eine der wenigen, noch überlieferten, Aufnahmen zu sein, die noch aus der Zeit um 1898 stammen! Diese Aufnahme zeigt den Gedenkstein auf seinem früheren Standorte in der heutigen Goethestraße!
Leider ist das bisher die einzige "Ansicht dieser Genkektafel". Diese zeigt die beiden "Schwestern" Schleswig- und Holstein, die nun gemeinsam auf der Tafel (vermutlich Bronze?) an die Erhebung Schleswig-Holstein 1848 erinnern sollten!
Standortkommandeur (Victoria-Kaserne), Graf Waldersee, mit anderen Offizieren - bei der Einweihungsfeier des Gedenksteines.
Nun der Versuch einer Erklärung der Geschichte des Gedenksteins
Wer sich an das Jahr 2008 noch erinnert, speziell an die Max-Brauer-Allee und ihren "Goethe-Park", kann hier jetzt noch sein Gedächtnis auffrischen!
Leider war der Park durch die - bis dahin nur allzu oft fehlende städtische "Gartenbegleitung" - arg vernachlässigt!
Denn es musste ja derzeit eine "Elbphilharmonie" errichtet (und mit Steuergeldern bezahlt) werden, da war dann auch nur noch wenig Geld für die Pflege "öffentlicher" Gartenanlagen abzuzweigen, oder?
Hier kann man im Sommer 2008 noch gut erkennen, dass auch die Außenansicht des Parkgeländes mit Gehwegbepflanzung, nicht oder kaum mehr unter gärtnerischer Beobachtung stand, oder?
Dieser missliche Umstand hatte dann zur Folge, dass auch der hier einst abgelegte Findling / Gedenkstein (aus welchem Anlass auch immer!) durch starken Wildwachstum der Vegetation nicht mehr zu erkennen war und deshalb nach und nach immer mehr "öffentlich" in Vergessenheit geriet!
So wusste bald kaum jemand mehr, dass der Gedenkstein zuerst einmal am unteren Ende der Grünanlage stand, geschweige denn, dass er vor seinem "Verschwinden" einmal auf der Mittelinsel der
Max-Brauer-Allee (früher nur Allee) etwa in Höhe des Gymnasiums Allee (früher einmal als Lyzeum) aufgestellt war!
Als dann vor vielen Jahren einmal nachgefragt wurde und niemand - auch nicht in der Grünabteilung des Altonaer Rathauses - über entsprechende Unterlagen darüber hatte verfügte, wurde deshalb mit der "Eigensuche" des Stadtarchivs begonnen"!
Wegen der nachfolgenden Herbst-Winterzeiten, wurde - wegen des fehlenden "Grüns" in der Umgebung - der riesige Stein sichtbar! Deshalb wurde im Altonaer Stadtarchiv mit der Möglichkeit gerungen, dass es eventuell...
Dadurch, dass der Gedenkstein dafür hätte "bewegt" werden müssen, um die erwähnte Tafel wieder sichtbar machen zu können und das nicht ohne teuren Kraneinsatz gehen würde, unterblieben deshalb erst einmal weitere konkrete Untersuchungen. Aber, das Ziel wurde weiterhin angestrebt! Aber, auch mit vielen Bedenken!
Denn ein zusätzlicher Grund dafür war auch, dass es vor Jahren eine "politi-sche Aktion" gegeben hatte, das Reiterstandbild von Kaiser-Wilhelm I. vollkommen zu entfernen, da man keine "militärischen Relikte" mehr in Altona dulden wollte!
Also dann den Gedenkstein auch nicht? Fragen über Fragen!
Die Jahre vergingen, aber die "Stein-Forschung" wurde im Altonaer Stadtarchivs weiter betrieben!
Denn bei jeder Besichtung wurde die Lage und der Umfang des Steines neu begutachtet und der Leiter des Altonaer Stadtarchivs wurde sich zunehmend sicherer, dass es tatsächlich dieser Gedenkstein sein könnte!
Nun kam es 2018 (nach längerer Wartezeit) endlich dazu, dass der Goethe-Park aufwendig von zwei Gartenarchitektinnen saniert und neu gestaltet werden sollte.
Erstaunt, nahmen dann auch die beiden Archtektinnen und die Vertreter des Grünflächenamtes zur Kenntnis, dass im Altonaer Stadtarchiv der Wunsch vorherrschte, den Findling (mit oder ohne die Erinnerungstafel) auf dem Parkgelände wieder aufzustellen.
Es dauerte dann bis zum 13. Mai 2020, bis nun Herr Reger von der Baustelle - mit seinen beiden Baggern - am Bauzaune der Ecke Max-Brauer-/ Goetheallee erst einmal den Stein anheben konnte.
Die Freude war dann riesig, als man feststellen konnte, das es sich tatsächlich um den "erhofften" Gedenkstein handelte. Ein kleiner Wehrmuttropfen war dann aber doch noch unvermeidlich, da festgestellt werde musste, dass die attraktive Gedenktafel nicht mehr vorhanden war!
Trotzdem wurde nun wenigsten der "leere" Gedenkstein aufgestellt, in der Hoffnung, dass sich irgendwo noch die Tafel in einem "privaten" Besitz befindet! Oder?
Deshalb gibt es für sachdienliche Hinweise spannende "Altona-Bücher" Suchhelfer!
Vielen Dank im Voraus und sehen Sie sich den Stein am Parkeingang-Max-Brauer- / Goethe-Allee einmal an. Beeindruckend - in jedem Falle!!
Wer weitere Anregungen hat, bitte melden, Tel.
Wolfgang Vacano
Vom Altonaer Stadtarchiv wiedergefunden und Mithilfe von zwei großartigen Baggerfahrern am oberen Ende des wunderbar sanierten Goetheparks wieder aufgerichtet. Noch wird intensiv nach dem Verbleib der Gedenktafel gesucht!
Eine - vom Altonaer Stadtarchiv "erarbeitete - Suchversion von der Gedenktafel, die im Maße von ca. 65 x 90 cm einst in Bronze angefertigt wurde!
Es wird auch nach der Firma gesucht, die einst einmal (um 1898 herum) die Schmucktafel angefertigt hatte, damit vielleicht doch noch der entwerfende und ausführende Künstler gefunden werden kann!
Mitte Juli 2020 wurde das Bismarck-Denkmal am Rande der Königsraße (kurz vor der Behnstraße) zum dritten Male Opfer einer "Farbattacke". Dieses Mal mit roter Farbe, die der "Denkmalverächter" dann mit Hilfe eines Eimers über die Statue gießen konnte"
Zugleich legte er der Statue einen Strick um den Hals, wie bei einer Hinrichtung am Galgen im "Wilden Westen". Gleichzeitig stülpte der Täter dann noch einen Sack über den Kopf der Statue.
Dümmlich war dann noch zusätzlich, dass er seinen Farbeimer zurück ließ, der nun bei der Polizei nach genetischen Spuren untersucht wird.
Da das Bezirksamt Altona derzeit (wie seit Jahrzehnten) auch jetzt kein Geld für eine Denkmalreinigung beim Bismarck-Denkmal hatte, musste nun eine alternative Lösung gefunden werden, an der das Altonaer Stadtarchiv (seit über zwei Jahrzehnten im Denkmalschutz in Altona engagiert) mitwirken wird!
Wer Interesse am aktiven Denkmalschutz in der Altonaer Altstadt interessiert ist, sollte sich unbedingt beim Altonaer Stadtarchiv melden 040-50 74 72 24!
Denn vielleicht könnte dann auch weiter intensiv an der Erhaltung der anderen Denkmäler, wie dem Stuhlmann-Brunnen für Altona ", gearbeitet" werden!
Weitere Fotos und vor allem längere Videos sind im Altonaer Stadtarchiv zu erhalten oder nur zum Anschauen!